www.balanceplace.ch
atelier für kraft, ruhe & entspannung
Home  Kontakt

 

 
 

______________________

Definition der Arbeitssucht
______________________

Arbeitssucht erkennen
______________________

Wege in die Arbeitssucht

    Individuelle
    Ursachen

    Arbeitswelt
    und Arbeitssucht

    Stadien
    der Arbeitssucht

    Suchtauslösende
    Faktoren
______________________

Therapiemöglichkeiten
______________________

Literatur
______________________

Links
______________________

Wie die Arbeitswelt die Arbeitsucht unterstützt
Obwohl die Rahmenbedingungen und Funktionsweise der Arbeitswelt nicht die Ursache der Arbeitssucht sind, kann der Arbeitsgeber die Arbeitssucht seiner Mitarbeiter initiieren oder fördern. Diane Fassel (1990, Kapitel 9) spricht sogar ausdrücklich von arbeitssüchtigen Organisationen, die sämtliche Merkmale der Arbeitssucht aufweisen:
  • künstliches Erzeugen von Krisensituationen, um Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen
  • kein Respekt vor dem Privatleben der Angestellten
  • Mangel an Grenzen (Angestellte sollen die Arbeit nach Hause nehmen; technische Infrastruktur ist vorhanden, um jederzeit und überall für die Arbeit verfügbar oder zumindest erreichbar zu sein)
  • unrealistische Abgabetermine, um den Leistungsdruck zu erhöhen
  • übermässige Kontrolle und perfektionistische Ansprüche
  • Profit um jeden Preis
  • Arbeitssüchtiges Verhalten wird durch Bonus oder Beförderung belohnt

Das Individuum ist ein Bestandteil des Systems, meistens ausgestattet mit dessen wichtigsten Eigenschaften. Wenn sich im System nichts ändert, erschwert das die Genesung des betroffenen Individuums oder macht sie sogar unmöglich. In diesem Fall ist ein Ausstieg aus der Firma oder aus dem betreffenden System erforderlich.
Der Schritt, das System ohne flankierende Massnahmen zu verlassen, reicht nicht aus. Ein Jobwechsel ohne eine Auseinandersetzung mit der Suchterkrankung, bringt nicht das gewünschte Resultat. Bald schon stellt man fest, dass sich nichts verändert hat. Das erkrankte Individuum trägt die Suchtmerkmale ins nächste System weiter. Selbst eine Kündigung mit dem Ziel, einer Selbständigkeit nachzugehen oder sich dem Nichtstun zu verschreiben, bringt nicht automatisch die Genesung mit sich.
Diese Versuche gehören in die Kategorie der Selbstheilung und misslingen meistens. Wir sollten jedoch nicht vergessen, auch diese Schritte zu würdigen. Jede Veränderung eröffnet die Chance, einen positiven Energiekreislauf zwischen den verschiedenen Seinsdimensionen in Schwung zu bringen. Mit der Akzeptanz, dass etwas nicht stimmt, erhöht sich die Bereitschaft des Betroffenen, die Gefährlichkeit dieser Erkrankung anzuerkennen und nach Lösungen zu suchen.
Das ist der wichtigste Schritt und zwingend für eine erfolgreiche Behandlung: Anerkennen und akzeptieren, dass man krank ist. Dadurch ist eine der wichtigen Eigenschaften der Süchtigen angegriffen und womöglich aus der Kraft gesetzt: der Mechanismus der Verleugnung.