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Definition der Arbeitssucht
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Arbeitssucht erkennen
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Wege in die Arbeitssucht
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Therapiemöglichkeiten

    Der ganzheitliche
    Ansatz

    Therapiekonzept

    Therapeutische
    Interventionen

    Praktische
    Beispiele
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Literatur
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Links
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Beispiel einer Körperintervention, um das Ankommen im Hier und Jetzt zu erreichen:
Klientin, in der ersten Sitzung, kommt rein, setzt sich rasch hin, noch ausser Atem, holt ihr Notizblatt, fängt sofort zahlreiche Symptome der beruflichen Überbeanspruchung aufzuzählen und stellt die Frage "Was soll ich tun?".
Die Symptome geben Hinweise auf eine totale Erschöpfung und mögliche Arbeitssucht. Meine Nachfrage, ob sie auch Ruhepausen kennt, beantwortet sie mit Aufzählen weiterer Aktivitäten, die sie nie zur Ruhe kommen lassen.
Meine erste Intervention ist Verlangsamung. Ich fordere sie auf, sich kurz im Stuhl zurückzulehnen, sich im Raum umzusehen, ein paar Atemzüge zu holen und zu spüren, wie es ihr in diesem Moment hier geht. Sie macht das und im nächsten Augenblick bricht sie in Tränen aus. Sofort entschuldigt sie sich, stellt aber fest, dass sie ihre Tränen gar nicht aufhalten kann. Ich versichere ihr, dass auch ihre Tränen hier Platz haben und gebe ihr dadurch positiven Support ("Du bist ok.").
Sie ist sichtlich berührt, erzählt vom fehlenden Verständnis seitens ihres Ehemanns und erwähnt anschliessend ihre Ängste vor der Entlassung. Ich gebe ihr nochmals positiven Support in Form von Anerkennung, erste Schritte unternommen zu haben, sich die Zeit für sich selbst genommen zu haben, um sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
Ich fordere sie auf, aufzustehen und im Raum zu laufen. Sie soll den Raum um sich wahrnehmen und spüren, wo sie sich im Raum wohlfühlt und den eigenen Platz in diesem Raum einnehmen. Sie nimmt sich etwas Zeit, ist aber gleich beunruhigt und teilt mit, sie wisse gar nicht, wie sie spüren könnte, wo ihr Platz sei. Sie stellt fest, dass sie verlernt hat zu spüren.
Meine nächste Intervention ist, sie erfahren zu lassen, dass sie die Kompetenz zu spüren selbstverständlich noch immer besitzt. Ich schlage ihr vor, einfach einen Platz spontan zu beanspruchen, sie solle Kontakt zu eigenen Füssen aufnehmen und den Boden unter den Füssen wahrnehmen. Das gelingt ihr bestens und sie beschreibt den Boden und ein Wärmegefühl in Füssen.
Die Verlangsamung und das Ankommen im Hier und Jetzt ist schon erfolgt. Durch Gewichtsverlagerung nach vorne und zurück, rechts und links kann sie erfahren, dass ihre Füsse sie tragen und dass der Boden sie trägt. Durch diese Erfahrung nimmt sie nicht nur ihre Füsse bzw. ihren Körper wahr, sondern erfährt, dass sie eben auch spüren kann und auch vertrauen kann, vom Boden und den Füssen getragen zu werden.
Anschliessend macht sie einige Schritte im Raum, mit dem soeben erfahrenen Körperbewusstsein. Ihr Gang wird langsamer, mit der Konzentration ist sie bei ihren Füssen und ihren Schritten. Ich beobachte, dass ihr Atem langsamer und tiefer wird und dass sie zunehmend mehr Spass empfindet. Sie bestätigt mir das und findet es sehr angenehm, dass ihr Schritt so breit ist wie bei einem Affen.
 

  Praktische Beispiele   -->